Großer Kampf ohne Happy End

wC1 (LL): SG Weinstadt – SG Schorndorf 20:24 (10:15)

Dass für die C1-Mädels im Derby gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter aus Schorndorf ohnehin eine äußerst schwere Aufgabe bevorstand war im Vorhinein klar, durch den verletzungsbedingten Ausfall von Lea Johansen schien das Unterfangen jedoch ein fast Unlösbares zu werden. Sich kampflos geschlagen zu geben war für die Schwarz-Gelben natürlich trotz der schlechten Vorzeichen keine Option. Dass es dennoch nicht zur Überraschung reichte, lag daran, dass im Angriff letztlich die Wechseloptionen im Rückraum fehlten, die berühmten klaren Torgelegenheiten (darunter drei Siebenmeter) nicht genutzt werden konnten und vor allem das äußerst effektive Kreisläuferspiel der Gäste viel zu selten unterbunden wurde.

Nach dem morgendlichen Warm-Up beim Weinstadt-Cross, bei dem die ganze Mannschaft mit starken Laufzeiten aufwartete sollte im dritten Heimspiel der laufenden Saison die makellose Bilanz zu Hause auch im Spitzenspiel Erster gegen Dritter gehalten werden. Gut vorbereitet starteten die SG-Mädels in die Partie, es galt das besondere Augenmerk auf die starken Rückraumspielerinnen und die durchsetzungsstarke Kreisläuferin zu richten. Obwohl man von Beginn an in der Defensive engagiert zu Werke ging fanden die Gäste über genau diese drei Positionen immer wieder Lücken in der SG-Abwehr und erzielten vermeintlich einfache Treffer. Vorne erspielten sich die jungen Weinstädterinnen zwar ordentliche Chancen – ließen diese aber fast 10 Minuten lang weitgehend ungenutzt, sodass das Trainerteam Hauser/Schott beim 1:5 bereits die grüne Karte legen musste. Der offenbar notwendige Reset funktionierte, Weinstadt kämpfte sich zurück ins Spiel, nach vier Minuten war beim 5:6 der Anschluss wieder hergestellt. Anna Vogl hatte von Linksaußen nun ihr Visier eingestellt während vor allem Alina Jöckel und Franka Schott kämpften und ackerten hinten mit unbändigem Einsatz gegen die körperlich überlegenen Schorndorferinnen. Obwohl in dieser starken Phase Lena Proft die SG mit platzierten Rückraumtreffern im Spiel hielt, gelang es einfach nicht, den Ausgleich zu erzielen. Der Tabellenführer zeigte, dass er zu Recht ganz oben steht und konnte sich, auch weil sich die SG mit technischen Fehlern und Fehlwürfen ab Minute 21 (10:12) selbst bestrafte, bis zum Halbzeitpfiff erneut mit fünf Treffern absetzen (10:15).

In Halbzeit zwei blieb es ein Spiel auf Augenhöhe, Weinstadt konnte aus der starken Abwehrleistung gegen Seeger und Watzl im Rückraum allerdings kein Kapital schlagen. Zum einen, weil an diesem Tag die Kreisläuferin (6 Tore und 4 herausgeholte Siebenmeter) absolut nicht in den Griff gebracht werden konnte und im Angriff neben Wurfpech mit insgesamt fünf Holztreffern eben auch zahlreiche Chancen zum Teil kläglich vergeben wurden. Obwohl nur noch 9 Gegentreffer zugelassen wurden, woran auch eine überragende Lavinia Weisser mit einer fast 50%igen Quote in der zweiten Hälfte einen Bärenanteil hatte, gelang es den Mädels nicht, die Partie noch zu drehen. Mit 20:24 musste man sich erhobenen Hauptes geschlagen geben. Obwohl Durchgang zwei mit 10:9 gewonnen werden und Schorndorf bei lediglich 24 Treffern gehalten werden konnte, war für die SG-Mädels direkt nach Spielschluss natürlich ein schwacher Trost.

Die Niederlage ist absolut kein Beinbruch, mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre allerdings an diesem Tag auch gegen starke Schorndorferinnen mehr drin gewesen als die Schulterklopfer, die sich die Mädels nach Spielschluss vom Trainerteam und den Zuschauern abholen durften.

Am kommenden Samstag geht es zum Hinrundenabschluss zum Zweitliganachwuchs der H2Ku Herrenberg, natürlich möchte man hier wieder doppelt punkten, angesichts der gezeigten Leistung dürfen die SG-Mädels zuversichtlich in diese Partie gehen.

SG Weinstadt: Lavinia Weißer (Tor); Anna Vogl (8), Larissa Wernert (1), Melina Oesterle, Natalie Lumm (3), Alina Jöckel (1), Lena Proft (4), Julie Gräter, Franka Schott (2), Lea Gabler (1)