Danke, Kö! Christoph Köngeter macht sein letztes Spiel für die Waschbären
Nach sechs Saisons im Weinstadt-Trikot wird unser Linksaußen Christoph Köngeter am kommenden Sonntag (30.4., 18 Uhr, Beutelsbacher Halle) sein letztes Spiel für die Erste Männermannschaft machen. Seine handballerische Zukunft ist noch offen. Bei der SG Weinstadt hat der 33-Jährige in den vergangenen Jahren nicht nur unzählige Tore geworfen und Erfolge gefeiert, sondern sich auch mit viel Herzblut im Verein engagiert. Wir sagen: Danke, Kö!
Christoph Köngeter war den Weinstädter Fans schon ein Begriff, viele Jahre bevor er nach der Winterpause 2017/18 ins Remstal gewechselt ist. Legendär waren die Partien gegen Kös Heimatverein, den TSV Alfdorf, erst in der Bezirksliga, dann in der Landesliga. Kö spielte auf Links- und Rechtsaußen, ein Handballverrückter, ein genialer Heißsporn, einer der sich schon damals Würfe nahm, die andere nur aus dem Fernsehen kannten. Bittenfeld, Weinsberg, Remshalden, Alfdorf, Schwäbisch Gmünd, Flein lauteten seine Stationen – eine neue Heimat aber fand er bei denen, mit denen er sich einst die hitzigsten Duelle geliefert hatte. Bei Timo Lederer, Sascha Wilhelm, Sebastian Striebich, Philip Stäudle und Co., den Weinstädter Jungs.
Der 33-Jährige selbst sagt: „Die Mannschaft hat es mir leicht gemacht und mich sehr warm aufgenommen.“ Sportlich hat Kö in Weinstadt eine sehr erfolgreiche Ära geprägt und trug maßgeblich zum Aufstieg in die Württembergliga 2019 bei. „Er hat mit Zange ein überragendes Gespann auf Linksaußen gebildet“, erinnert sich Mitspieler Philip Stäudle. Dabei war Kö immer der Mann für die ganz besonderen Momente: Direkt verwandelte Freiwürfe, Dreher aus dem Nullwinkel, ein Tempogegenstoß in der Crunchtime, den er hinter dem Rücken verwandelte…
Doch auch neben dem Platz brachte er sich ein: „Er hat immer ein offenes Ohr für jüngere Spieler gehabt“, sagt Philip Stäudle, „und er hat bei Social Media dafür gesorgt, dass die Menschen auf uns aufmerksam wurden“. Ob er Highlight-Videos von den Spielen schnitt, Crowdfunding-Kampagnen für die Jugend organisierte oder ein „Döner“-Turnier mit den aktiven Mannschaften – Kö zeigte vollen Einsatz, strapazierte manchmal Nerven, viel öfter aber Lachmuskeln: „Jedes Training gibt’s irgendeine lustige Aktion. In der Kabine hat er die besten Sprüche drauf“, sagt Philip Stäudle, „und das ganz ohne Alkohol. Kö war von Anfang an eine Bereicherung.“
Nach dem nächsten Heimspiel ist jedoch Schluss – zumindest in der Verbandsligamannschaft. Das Team soll jünger werden, gerade auf den Außenpositionen. Handball-Abteilungsleiter Roland Klass würde Kö trotzdem sehr gerne im Verein halten. Wie es aber für Christoph Köngeter handballerisch weitergeht, ob er noch einmal den Verein wechselt, kürzertritt oder seine Karriere ganz beendet, steht noch in den Sternen.
„Ich bin topfit und ich hab‘ noch Bock, Handball zu spielen“, sagt der 33-Jährige. Aus seiner Enttäuschung darüber, dass die SG Weinstadt die kommende Verbandsligasaison ohne ihn plant, macht er kein Geheimnis: „Ich hätte gerne von mir aus irgendwann Adieu gesagt. Die letzten Monate waren nicht einfach für mich. Trotzdem überwiegt die Dankbarkeit für das, was ich in Weinstadt erleben durfte. Gerade in den ersten Jahren war der Zusammenhalt groß, wir haben einen tollen Handball gespielt und die Fans begeistert. Sie haben uns immer die Treue gehalten. Mein Dank gilt auch dem Verein und vor allem den etlichen Ehrenamtlichen, die oft im Hintergrund arbeiten und nicht in Erscheinung treten, aber ohne die das Alles nicht möglich wäre.“ Zu guter Letzt „unglaublich dankbar“ ist Kö auch seiner Familie, die fast ausnahmslos bei jedem Spiel war und insbesondere seiner Frau, „dass sie in den letzten Jahren oft zurückgesteckt hat wegen Handball“.
Die Erste Mannschaft freut sich über alle Fans, die am Sonntag, 30. April, in die Beutelsbacher Halle kommen, um ab 18 Uhr den Abschluss der Saison zu feiern und Kö sowie weitere Mannschaftsmitglieder, die uns verlassen, gebührend zu verabschieden. Wir sind Weinstadt!