Abwehrschlacht ohne Fortune

wB1: BWOL-Meisterrunde: SG Weinstadt – SV Stuttgarter Kickers 16:20 (6:11)

Ferienbedingt ging es für die Weinstädter B1 praktisch ohne Spielvorbereitung vor heimischem Publikum in die Partie gegen den Meisterschaftsfavoriten SV Stuttgarter Kickers. Beide Mannschaften mussten verletzungs- und coronageplagt mit stark reduzierten Kadern auflaufen, für die SG ging es in erster Linie darum sich möglichst teuer zu verkaufen und den zahlreichen Zuschauern in der Beutelsbacher Halle ein gutes BWOL-Spiel zu zeigen. Da sich beide Teams im Aufbauspiel gegen die jeweils kompakten Defensivreihen des Gegners alles andere als leicht taten entwickelte sich von Beginn an eine 50-minütige Abwehrschlacht, die die abgezockten Gäste letztlich verdient für sich entscheiden konnten. Dass die Partie Mitte der zweiten Hälfte nicht kippte, lag allerdings auch an der Abschluss- und Siebenmeter-Schwäche der SG: Fünf Strafwürfe fanden nicht ihr Ziel – bei am Ende nur 16 eigenen Treffern war dies mit ein Grund für die Niederlage.

Von Beginn stand die Weinstädter Defensive kompakt und vor allem kampfbereit gegen die körperlich überlegenen Gäste, der Spielfluss wurde clever gestört. Einziges Manko waren individuelle Unachtsamkeiten, die letztlich dann doch zu vermeidbaren Gegentreffern führten. Da vorne trotz hoher Laufbereitschaft gerade in der Anfangsphase oftmals zu hektisch abgeschlossen wurde, konnten sich die Kickers bis zum 5:7 (13. Min) einen leichten Vorsprung verschaffen. Dass bis zum Pausenpfiff gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Kickers nur noch vier Tore hingenommen werden mussten spricht für die äußerst engagierte Abwehrarbeit. Die inzwischen eingewechselte Sophia Bauer im SG-Gehäuse, erwischte zudem einen Sahnetag und hielt ihr Team im Spiel. Etliche technische Fehler im Aufbauspiel, fünf augelassene Großchancen, darunter zwei Siebenmeter verhinderten allerdings die Möglichkeit, das Ergebnis zur Pause knapper zu gestalten. So ging es trotz einer starken Abwehr-Leistung mit einem mageren 6:11 aus Weinstädter-Sicht in die Halbzeitbesprechung.

Trotz des Fünf-Tore-Rückstands gab es in der Halbzeitpause keine hängenden Köpfe, Kampf und Leidenschaft stimmten und motivierten für Durchgang zwei. Einzig die Chancenverwertung galt es zu verbessen, mit diesem Auftrag ging es wieder raus auf’s Spielfeld. Bis zum 9:14 nach 34 Minuten konnte der Rückstand nicht verkürzt werden, dann aber folgte die beste Phase im SG-Spiel. Die Kickers schwächten sich durch Zeitstrafen, die SG wusste dies zu nutzen: Acht Minuten wurde kein Gegentreffer zugelassen und die Angriffe vorne geduldig ausgespielt: Beim 13:14 war die Partie tatsächlich wieder offen, beide Teams auf Augenhöhe. Zum Ausgleich reichte es allerdings nicht, obwohl die SGlerinnen weiter alles in die Waagschale warfen, ließen sich die Stuttgarter Kickers die Butter nicht mehr vom Brot nehmen: Über 15:17 setzte es am Ende eine 16:20-Niederlage, die angesichts der ausgelassenen Chancen zwar verdient aber auch gleichermaßen unnötig war. Zwar hatten die Gäste aus bekannten Gründen auch nicht ihr volles Leistungsniveau abgerufen – aber gerade das auszunutzen wäre an diesem Tag durchaus möglich gewesen.

Zur gleichen Anwurfzeit geht es am Sonntag weiter mit der Partie gegen den Tabellennachbarn aus Weingarten. Hier soll nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder ein Sieg eingefahren und damit Platz 6 gesichert werden. Der Trend zeigt absolut in die richtige Richtung und mit einem genauso leidenschaftlichen Auftritt und dem hoffentlich wieder lautstarken Publikum im Rücken sollte dies auch im Bereich des Möglichen liegen!

SG Weinstadt: Sophia Bauer, Lavinia Weisser; Annika Walz (3), Melina Oesterle (2), Alina Jöckel (1), Lena Proft (3), Franka Schott (2), Finia Siegle (2), Sophia Mohr (2/1) Natalie Lumm, Cora Proft (1/1)