Keine Punkte am Viadukt

wC1 (LL): BBM Bietigheim – SG Weinstadt 30:24 (16:11)

Mit einem Sieg gegen den Bundesliganachwuchs aus Bietigheim wollten die SG-Mädels das letzte Saisonspiel am kommenden Sonntag gegen H2Ku Herrenberg zu einem Endspiel um Platz 3 machen und damit auch „auf dem Papier“ ihre tolle Saison krönen. Dass es nun dazu nicht kommen wird, lag zum einen daran, dass die beste Abwehr der Liga im Verlauf der 50 Spielminuten selten zeigte, was sie die 12 Spiele zuvor ausgezeichnet hatte und zum anderen am Dauermanko der Saison: Die erfolgreiche Verwertung klarster Torgelegenheiten. 15 freie Würfe (darunter 4 Siebenmeter) fanden nicht den Weg in das von den Gastgeber-Torhüterinnen sehr gut bewachte Gehäuse.

Die SG-Mädels konnten nach der einmonatigen Spielpause endlich einmal wieder in Bestbesetzung antreten. Schon die Tabellensituation Vierter gegen Fünfter versprach ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Bis zur 13. Spielminute war es das auch: Zunächst konnten die SG-Mädels bis zum 3:2 (5. Min) vorlegen, Bietigheim hielt aber erwartungsgemäß dagegen und konnte sich beim 7:5 einen leichten Vorteil verschaffen. Fünf Minuten sollte es ab diesem Zeitpunkt nur dauern, dass sich die Gastgeberinnen mit einem 6:1-Lauf auf 13:6 absetzen konnten. Warum – siehe oben! Wer die SG-Mädels diese Saison erlebt hat wusste aber auch, dass dies kein Grund sein würde, den Kopf in den Sand zu stecken. Angetrieben von Lea Johansen und Franka Schott wurde zunächst die Überzahlsituation effektiv zu Anschlusstreffern genutzt, hinten wurde nun wieder geackert und um jeden Ball gekämpft. Wären die nun äußerst überzeugend herausgespielten Chancen in den letzten Minuten vor der Halbzeitpause auch genutzt worden wäre ein knapper Rückstand bis dahin aus SG-Sicht durchaus möglich gewesen. So stand es nach 25 Spielminuten allerdings 11:16 für die Gäste.

In Halbzeit zwei setzte sich zunächst fort, was in Durchgang eins geendet hatte: Der Ball wollte einfach nicht ins gegnerischer Gehäuse, in 6 Angriffen konnte nur ein Treffer erzielt werden. Der Bundesliga-Nachwuchs ließ sich nicht zweimal bitten und sorgte seinerseits mit höchster Wurfeffektivität beim 19:12 (30. Min) fast schon für eine Vorentscheidung. Die SG-Coaches Hauser/Schott versuchten nun durch eine offensivere Abwehrvariante den Spielfluss der BBM-Mädels zu stören, diese Maßnahme verfehlte ihre Wirkung nicht. Mit einem 5:1-Lauf innerhalb drei Minuten war beim 17:20 fast der Anschluss wieder hergestellt, besonders Lea Gabler konnte mit drei Treffern von Rechtsaußen in dieser Phase überzeugen. Zu mehr reichte es an diesem Sonntag Mittag für die SG-Mädels allerdings nicht, obwohl mehrfach die Chancen da waren auf zwei Tore zu verkürzen, wurden diese leichtfertig vergeben. Der letzte Widerstand war gebrochen und Bietigheim schraubte das Ergebnis am Ende auf 30:24 hoch.

Die bittere und gleichermaßen verdiente Niederlage für die SG-Mädels gegen eine äußerst effektiv und kaltschnäuzig aufspielende Bietigheimer Mannschaft war zwar nicht nötig, aber einmal mehr sehr lehrreich. Damit geht es im letzten Heimspiel am kommenden Samstag um 14h30 gegen Herrenberg zwar nur noch um die berühmte „goldene Ananas,“ aber die wollen sich die Mädels dann doch noch holen und die Saison mit einem positiven Punktekonto abschließen!

SG Weinstadt: Lavinia Weißer (Tor); Anna Vogl (1), Larissa Wernert (1), Melina Oesterle (2), Lea Johansen (1), Natalie Lumm (2/1), Alina Jöckel (3/2), Lena Proft (1), Julie Gräter (2), Franka Schott (5/3), Greta Fündling (1), Lea Gabler (5)