23:15 gegen RW Neckar - Unsere B-Mädels in Feierlaune!

Belohnung nach 244(!) Tagen

wB (WL): Rot-Weiss Neckar – SG Weinstadt 15:23 (8:8)

Fast schon unwirkliche 244 Tage sind vergangen seit die – damals noch als C-Jugend in der Oberliga spielende – Truppe um Mannschaftskapitänin Lea Johansen ihr letztes Pflichtspiel absolviert hat. Nach der ersten Enttäuschung des Saisonabbruchs im März und des darauffolgenden Lockdowns hat das Team allerdings mit beispiellosem Engagement zunächst an der eigenen Fitness gearbeitet und sich die letzten Wochen und Monate schließlich mannschaftlich mit viel Fleiß und Schweiß enorm weiterentwickelt. In den zahlreichen Trainingsspielen und auch im Trainingslager vor zwei Wochen am Altmühlsee war diese Entwicklung unverkennbar. Wo man tatsächlich aber stehen würde im 8er-Feld der Württembergliga-Staffel 2 sollte nun das erste Saisonspiel beim Zweitliga-Nachwuchs der TG Nürtingen (als Dritter der wB-Württembergliga-Vorsaison einer der Favoriten auf den Staffelsieg) ans Licht bringen.

Das Team um das Trainergespann Schott/Holzmann/Johansen startete aufmerksam und konzentriert in die Partie, konnte aber aus der von Beginn an äußerst couragierten Abwehrleistung zunächst kein Kapital schlagen, da im Angriff die Chancen zwar herausgespielt aber direkt dreimal in Folge nicht verwertet wurden. Bis zur 4. Minute dauerte es schließlich, bis Franka Schott für den ersten Torjubel sorgte und den 1:1-Ausgleich markierte. Kein Team konnte sich im weiteren Verlauf absetzen, das 3:2 aus Sicht der Gastgeber sollte dann aber der letzte Rückstand für die SGlerinnen bis zum Schlusspfiff bleiben. Ab Minute neun schien es, als bekämen die Gelb-Schwarzen mehr und mehr die Oberhand, stellten sie sich auf die Angriffe von RW Neckar immer besser ein und trafen ihrerseits im Angriff meist die richtigen Entscheidungen zum letzten Pass. Den zwischenzeitlichen Drei-Tore-Vorsprung (7:4, 14. Min.) konnte Weinstadt allerdings nicht weiter ausbauen, überhastete Angriffe und ein paar unnötige technische Fehler brachten die Gastgeber wieder zurück ins Spiel sodass es beim leistungsgerechten 8:8 in die Halbzeitpause ging.

Coronabedingt ohne Seitenwechsel kehrte die SGW auch im zweiten Durchgang konzentriert auf’s Feld zurück und rührte in der Defensive den berühmten Beton an. Den Gastgebern gingen zunehmend die Ideen aus, sodass fortan vermehrt über Distanzwürfe versucht wurde, die SG-Abwehr zu knacken. Da die Bälle aber zumeist entweder das Tor verfehlten oder sichere Beute von Sophia Bauer im SG-Gehäuse waren behielt die SG Oberwaser. Über schnelles Umschaltspiel konnten sich die Weinstädterinnen dann auch auf 12:9 (34. Min.) leicht absetzen, verpassten es aber, direkt den Sack zuzumachen. Die Führung hatte bis zum 16:13 (42. Min.) zwar Bestand, war aber keineswegs beruhigend. Der darauffolgende 7:1-Zwischenspurt änderte dies freilich, spätestens jetzt war beim 21:14 fünf Minuten vor Spielende das Spiel entschieden. Ohne nachzulassen wurden die letzten Spielminuten mit vollem Tempo weitergespielt und das Ergebnis somit auch 23:15 bis zum Ende hochgeschraubt.

Die ganze Erleichterung entlud sich mit dem Schlusspfiff: Zum einen der Jubel über den unerwartet deutlichen Sieg gegen eine der Top-Mannschaften der Liga zum anderen aber die Freude, nach einem Dreivierteljahr sich endlich wieder unter Wettkampfbedingungen mit einem starken Gegner gemessen zu haben. Die gezeigte Leistung macht Lust auf mehr, auf viel viel mehr, ist das Team doch schneller als erwartet in der Liga angekommen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Runde zumindest irgendwie weitergeht und sich solche Bilder, wie am Samstag Nachmittag noch ganz oft wiederholen werden!

SG Weinstadt: Sophia Bauer, Lara Roll; Anna Vogl, Sophia Mohr (4), Melina Oesterle (3), Lea Johansen (2/1); Natalie Lumm (4); Alina Jöckel (2), Lena Proft (1), Julie Gräter (1/1), Franka Schott (3), Cora Proft, Annika Walz (2), Greta Fündling (1)