Zuviel #GERCRO geschaut am Vorabend?

wC1 (WOL): JSG TEAM Esslingen – SG Weinstadt 23:26 (15:12)

Das erste von fünf Ligaspielen binnen fünf Wochen in 2020 hatten sich die Oberliga-Handballerinnen der SGW sicher anders vorstellt, aber offenbar hatten einige der Mädels gefallen gefunden an dem Spielverlauf der deutschen Nationalmannschaft am Vorabend. Anders ist wohl nicht zu erklären, warum sich beide Partien durchaus ähnelten: Die Weinstadt-Mädels lagen Ende der ersten Halbzeit mit 5 Treffern in Rückstand, schafften es dann aber mit einer wahnsinnigen Energieleistung die Partie in den letzten Minuten zu drehen. Beim Stand von 21:23 in Minute 42 wurde kein Gegentor mehr zugelassen und die Partie in einen äußerst hart umkämpften Finish zum Endstand von 26:23 gedreht.

Die Vorzeichen standen alles andere als günstig, konnte die Woche über krankheits- und verletzungsbedingt mit gerade mal fünf Spielerinnen trainiert werden und neben Franka Schott und Julie Gräter fiel auch noch Lena Proft aus. Verstärkung gab es aus der C2, Jana Paasch und Sophia Mohr waren mit an Bord.

Gegen die robuste 6:0-Abwehr der Gastgeber fand die SG zunächst die richtigen Lösungen, war aber in der Chancenverwertung etwas nachlässig und hatte ungewohnte Schwierigkeiten, den Ball ohne technische Fehler in den eigenen Reihen zu halten. In der Defensive fehlte zudem aufgrund der notwendigen Umstellungen die gewohnte Sicherheit, was die körperlich überlegene Heimmannschaft clever nutzte und seinerseits zu einfachen Toren kam. Die frühe Auszeit nach gerade einmal 6 Spielminuten zeigte kaum Wirkung, ein offener Schlagabtausch ohne überzeugende Abwehrreihen und ein 10:10 in der 18. Minute war die Folge. Esslingen schaffte nun in seiner stärksten Phase gegen verunsicherte Weinstädterinnen einen 5:0-Lauf, eine Überraschung schien sich anzubahnen. Cora Proft konnte nach feinen Einzelleistungen mit einem Doppelschlag auf 12:15 zum Halbzeitpfiff verkürzen und hielt die SG damit am Leben.

25 Minuten blieben den Schwarz-Gelben, das Blatt zu drehen, dass dies am heutigen Tag nur über Kampf und vollen Einsatz möglich sein würde war nach dieser ersten Hälfte allen Spielerinnen klar. Die SG-Mädels nahmen den Kampf an und zeigten vor allem in der Abwehr mehr Biss und Wille. Esslingen musste Schwerstarbeit verrichten um zu Torchancen zu kommen, im Angriff allerdings war von Leichtigkeit auch auf Weinstädter Seite keine Spur. Chancen wurden zwar herausgespielt, immer wieder scheiterte man aber an der gegnerischen Torhüterin oder verfehlte das Ziel komplett. Nach 38 Minuten beim 20:21 war die SG zwar erstmals wieder auf ein Tor heran gekommen und schnupperte am Ausgleich, Esslingen hielt aber nach einer Auszeit seinerseits dagegen, fand weiterhin Löcher in der SG-Abwehr und stellte auf 23:21 (42. Minute). Das war aber das letzte Aufbäumen des Heimteams, die SG kratzte die letzten Körner zusammen und erzielte in der Schlussphase, angetrieben vom fantastischen Weinstädter Publikum, fünf Treffer in Folge und kam damit zu einem äußerst hart erkämpften 26:23-Auswärtssieg.

Weiter geht’s am kommenden Sonntag um 14h30 in der Beutelsbacher Halle mit dem Länderspiel gegen die SSV Dornbirn/Schoren, auch hier wird die SG wieder alles in die Waagschale werfen müssen um als Sieger vom Platz zu gehen.

SG Weinstadt: Lavinia Weißer, Sophia Bauer (Tor); Annika Walz, Sophia Mohr (5/1), Melina Oesterle, Lea Johansen (5), Natalie Lumm (2), Alina Jöckel, Jana Paasch, Cora Proft (8/1), Greta Fündling (6/4)