Sascha Dobric und die SG Weinstadt hatten im Derby gegen Schorndorf zum ersten Mal in dieser Saison das Nachsehen. Foto: Günter Barth

Im 19. Spiel die erste Niederlage

Männer Landesliga: SG Weinstadt – SG Schorndorf 26:27 (10:16)
Nun hat es die Weinstädter also doch erwischt: Im 19. Saisonspiel setzte es für das Team von Manuel Mühlpointner und Jochen Klingler am vergangenen Samstag die erste Niederlage. Die SG Schorndorf entführte die Punkte nach einem hochspannenden Handballspiel aus der Beutelsbacher Halle. Der Sieg für den Zweitplatzierten war verdient, auch wenn die Weinstädter nach einer verkorksten ersten Halbzeit und zwischenzeitlich acht Toren Rückstand große Moral bewiesen und die Partie am Ende fast noch gedreht hätten.

Die Kreisläufer beider Teams bestimmten die Anfangsphase des Derbys: Alexander Gora legte für Schorndorf zwei Mal vor, Timo Lederer zog für Weinstadt nach. Keine zwei Minuten waren gespielt, da stand es bereits 2:2. Bis zum 4:4 kurz darauf war die Partie ausgeglichen, dann zogen die Gäste davon. Das lag zum einen an der schwachen Abschlussquote der Weinstädter: Torhüter Marc Krammer, der beste Schorndorfer an diesem Tag, brachte die Hausherren mit seinen Paraden schier zur Verzweiflung. Zum anderen rief der Spitzenreiter in der Abwehr nicht seine beste Leistung ab und ließ 16 Schorndorfer Treffer in den ersten 30 Minuten zu – wobei vor allem Routinier Adrian Wehner, der am Ende auf sieben Treffer kam, seine Klasse bewies.

Schorndorf erhöht auf acht Tore

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte: Schorndorf traf, Weinstadt rieb sich an der bestens eingestellten offensiven Deckung der Gäste auf. Der Spielstand nach 36 Minuten: 12:20. Da hatten selbst die kühnsten Optimisten unter den Weinstädter Fans die Hoffnung verloren. Doch das Spiel war noch nicht entschieden.

Es ging ein Ruck durch das Weinstädter Team: Kai Reber übernahm im Rückraum Verantwortung, Torhüter Joshua “Bobby” Gantner hielt nun, was zu halten war. Beim 19:22 durch Philip Stäudle in der 47. Minute war der Spielstand auf drei Tore geschmolzen – und auch die Weinstädter Fans, die ihre Mannschaft bedingungslos unterstützten, witterten Morgenluft. Doch Schorndorf ließ sich nicht verrückt machen – vorerst. Zwei rasch aufeinanderfolgende Treffer später betrug der Vorsprung der Gäste wieder fünf Tore.

Turbulente Schlussphase

Die Vorentscheidung? Nein. Sechs Minuten vor dem Ende schloss Weinstadt durch einen Treffer von Christoph Köngeter zum 24:25 auf, ließ dann eine Chance zum Ausgleich sträflich verstreichen, kassierte den nächsten Gegentreffer und schaffte dennoch mit zwei Toren in Folge von Christian Tutsch zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleichstreffer zum 26:26.

Die Halle tobte, beide Fanlager peitschten ihre Mannschaften an – und Schorndorf belohnte sich mit dem glücklicheren Ende. Der Siegtreffer war letztlich dem erfahrenen Rückraumshooter Bahriya Bajrovic vergönnt. Der letzte Angriff der Weinstädter verpuffte – die Gäste jubelten, Weinstadt musste zum ersten Mal in dieser Saison der gegnerischen Mannschaft zum Sieg gratulieren und braucht nun wieder drei Siege aus den verbleibenden sieben Spielen für die Meisterschaft. Der erste soll am kommenden Samstag in der Beutelsbacher Halle gegen den TSV Bönnigheim eingetütet werden.